Mein Bild vom Kind

Mein Bild vom Kind und somit meine pädagogische Arbeit ist geprägt durch die

Montessori-Pädagogik.

Jedes Kind ist eine einzigartige, wertvolle Persönlichkeit mit ganz individuellen

Bedürfnissen und Fähigkeiten. Jedes Kind folgt seinem eigenen “Bauplan” und weiß

intuitiv selbst ganz genau, wann es an der Zeit ist, bestimmte Dinge zu lernen.

Es hat das Recht, dieses in seinem eigenen T empo zu tun.

Ich sehe mich als Wegbegleiter des Kindes. Mein Ziel ist es, den Kindern

Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit zu ermöglichen und sie dabei so weit wie nötig

zu unterstützen, ohne sie dabei in ihrem Lernen einzuschränken. Indem ich eine

vorbereitete Umgebung schaffe und jedes Kind gezielt beobachte, ist es mir möglich,

auf diese sensiblen Phasen des Lebens gezielt einzugehen.

Meiner Auffassung nach ist eine bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung

besonders für Kinder unter drei Jahren von entscheidender Bedeutung. Bindungs-

und bedürfnisorientiert bedeutet für mich, dass immer das einzelne Kind als eigene

Persönlichkeit im Mittelpunkt meiner Arbeit steht.

Es geht mir bei der bedürfnisorientierten Erziehung nicht darum, jedem Kind alle

Wünsche zu erfüllen, sondern um den verantwortungsbewussten, respektvollen

Umgang mit den individuellen Bedürfnissen.

Orientiert an der Montessori-Pädagogik ist die Grundlage für meine Arbeit unter

anderem die vorbereitete Umgebung. Das bedeutet, dass ich versuche, die

Gegebenheiten möglichst den Kindern anzupassen, nicht das Kind an die

Umgebung. Das Wohn/Spielzimmer ist daher so eingerichtet, dass die Kinder sich

die Dinge, mit denen sie sich beschäftigen möchten, größtenteils selbst holen

können. Jedes Spielzeug hat seinen festen Platz und so wird es den Kindern

ermöglicht, selbst Ordnung zu halten.

Alle zwei Wochen ist Spielzeug-Wechsel-T ag. Das Spielzeug wird rotiert, so bleibt es

interessant.

Des Weiteren steht ein Tisch in Kinderhöhe zur Verfügung, wo gemalt, gebastelt

oder geknetet werden kann.

Für den Mittagsschlaf sind bodennahe Bettchen vorhanden, die den Kindern ein

selbstständiges Rein- und Rausklettern ermöglichen.

Weitere Elemente, wie Spiegel, Garderobenhaken oder Geschirr in Kinderhöhe sind ebenfalls vorhanden


Grundlage in der Kindertagespflege: Sicherheit, Gesundheit und Ernährung

Verpflegung der Tageskinder

Ich lege Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Ich achte darauf,

möglichst frische, regionale, Bio Lebensmittel zu verwenden.

Zudem salze ich sparsam und vermeide Industriezucker.

Die Kinder erhalten bei mir ein abwechslungsreiches Frühstück, ein täglich frisch

gekochtes Mittagessen und zwischendurch einen Snack in Form von Obst oder

gesunden Knabbereien. Zum Trinken steht Wasser zur ständigen Verfügung bereit.

Auf Allergien, Unverträglichkeiten und vegetarische Ernährung nehme ich Rücksicht.


Kinderschutz

Kinder vor Gefahren zu schützen, hat für mich oberste Priorität. Ich bin mit meiner

Aufgabe als Kindertagespflegeperson verpflichtet, mich um das Wohl der mir

anvertrauten Kinder zu sorgen. Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie

Erziehung und ein Recht auf Schutz vor Gefahren für ihr Wohl. Der Schutzauftrag für

mich als Kindertagespflegeperson nach §8a SGB 8 besagt, dass ich gewichtige

Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung erkenne, das Gefährdungsrisiko unter

Hinzuziehen einer Fachkraft einschätze und gemeinsam mit den Eltern, mit unseren

Möglichkeiten, eine Gefährdung abwenden oder Hilfsangebote aufzeigen kann.


Kinderrechte

Alle Kinder haben das Recht, von Anfang an geschützt, gestärkt, gefördert und

beteiligt zu werden. Meine Kindertagespflege bietet einen gewaltfreien Raum, in dem

Kinder sich sicher, geborgen, akzeptiert und wertgeschätzt fühlen. Sie erfahren das

Recht auf Mit- und Selbstbestimmung, indem sie ihren Bedürfnissen nachgehen

können und in Entscheidungen mit einbezogen werden


Krankheit des Kindes / der Tagespflegeperson

Ich richte mich bei Krankheiten nach den allgemeinen Wiederzulassungsrichtlinien

des Robert-Koch-Instituts und betreue Kinder erst wieder, wenn sie ohne

Medikamente 24 Stunden fieberfrei sind und 48 Stunden ohne Durchfall und

Erbrechen.

Wenn ich erkrankt bin oder mein Kind krank ist, teile ich dies den Eltern rechtzeitig

mit, damit die Kinder dementsprechend anderweitig untergebracht werden können


Spaß an Bewegung und Kreativität


Bewegung

● Bewegung ist der Grundbaustein zur Entwicklung aller menschlichen Fähig-

und Fertigkeiten. Aus diesem Grund ist bei mir viel Platz und Freiraum für

Bewegung vorhanden.

● Die Bewegung ist für Kinder ein Ausdruck ihrer Lebenslust, ihrer Freude am

Dasein und ein Zeichen ihrer Lebendigkeit.

● In Bewegung sammeln sie Erfahrungen über sich selbst und das soziale

Miteinander.

● Durch und in Bewegung lernt das Kind seinen eigenen Körper und seine

Fähigkeiten kennen.

● Durch Bewegung drücken Kinder Gefühle und Empfindungen aus. Sie

stampfen vor Wut, hüpfen vor Freude oder rollen sich zusammen, wenn sie

traurig sind. Bei mir werden keine speziellen Übungsstunden angeboten.

Kinder entwickeln sich altersentsprechend, wenn sie jeden T ag die

Möglichkeit für ausreichende Bewegung haben und Materialien zur Verfügung

gestellt bekommen, die sie erkunden können


Musik

● Musik ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung und hat positive

Wirkung auf die Entwicklung der Kinder

● Sprachentwicklung, Merkfähigkeit, Sensibilisierung der Sinne, Kreativität und

Fantasie wird gefördert

● Musik gibt Kindern die Möglichkeit sich auszudrücken und sich mitzuteilen

● Vor jeder gemeinsamen Mahlzeit sucht sich ein Kind einen Tischspruch, Reim

oder Lied aus, welches dann gemeinsam gesungen wird.


Darstellen und Gestalten

● Auswahl verschiedener Naturmaterialien, die die Kreativität fördern

● Projektarbeit / Angebote zu verschiedenen kreativen T echniken wie zum

Beispiel falten, reißen, schneiden…

● Kreativecke mit Wachsmalstiften, Buntstiften und Papier

● Mal- und Basteltisch

● Angebote mit den Kindern vor Feiertagen wie Ostereier färben

● Kinder dürfen frei experimentieren, malen und ‘matschen’

● Die Sinneswahrnehmung, Kreativität und Kommunikation wird beim Gestalten

gefördert

● Der Weg ist das Ziel. Der Prozess des Gestaltens hat eine viel wichtigere

Rolle als das Endergebnis



Eingewöhnung: der Beginn eines neuen Lebensabschnittes

Eine Eingewöhnung ist immer individuell. Mein Eingewöhnungskonzept ist an dem

Modell Mamamia angelehnt.

In enger Kooperation mit den Eltern achte ich auf eine behutsame und individuelle

Eingewöhnung, um den Kindern einen guten Start zu ermöglichen.

Der Übergang aus der Familie in die Kindertagespflegestelle bedeutet für jedes Kind

eine große Herausforderung für seine Fähigkeiten, sich an eine neue Umgebung

anzupassen und eine Beziehung zu einer fremden Person aufzubauen.

Hinweise und Ablauf der Eingewöhnung im Groben:

● Wichtig ist, dass möglichst immer dieselbe Bezugsperson das Kind während

der Eingewöhnung begleitet

● Die ersten T age kommen das Kind und die Bezugsperson für etwa eine

Stunde.

● Die Bezugsperson ist die ersten T age anwesend. Sie stellt den “sicheren

Hafen” dar und verhält sich passiv, reagiert aber, wenn ihr Kind auf sie

zukommt. Ich versuche zum Kind Kontakt aufzunehmen und Vertrauen

aufzubauen

● Nach etwa einer Woche findet der erste Trennungsversuch statt. Dabei

verabschiedet sich die Bezugsperson auf mein Zeichen vom Kind, verlässt

den Raum, bleibt jedoch in der Nähe - kein heimliches Weggehen. Der

Abschied sollte nicht besonders ausgedehnt werden und es wird dem Kind

mitgeteilt, dass die Bezugsperson nur kurz “Kaffee holen” geht.

Die Reaktion des Kindes entscheidet über den weiteren Verlauf der

Eingewöhnung. Spielt es weiter? Weint es gar nicht oder nur kurz? Lässt sich

das Kind gar nicht von mir beruhigen, kehrt die Bezugsperson schnell wieder

zurück.

● Hilfreich ist es, wenn das Kind einen gewohnten Gegenstand als

Übergangsobjekt dabei hat. Dies kann zum Beispiel ein Kuscheltier oder ein

Schnuffeltuch sein. Dieser Gegenstand vermittelt Sicherheit und erinnert an

die gewohnte Umgebung.

● In der Stabilisierungsphase steht der Aufbau einer guten Beziehung zwischen

dem Kind und mir im Vordergrund.

● Wenn das Kind leicht mit der Situation umgeht, werden die Betreuungszeiten

- ausgehend von einer halben Stunde - weiter verlängert.

● Wenn das Kind sich nicht trösten lässt, gibt es einen neuen

Trennungsversuch ein paar T age später.

● Wenn sich das Kind eingelebt hat, ist es bereits zum Großteil “alleine” bei mir,

macht Mittagsschlaf und isst mit.

● Die Eingewöhnung ist erfolgreich, wenn das Kind einen vollen Betreuungstag

ohne Probleme meistert und es sich - falls notwendig - zuverlässig von mir trösten lässt


Die Eltern sind ein wichtiger Teil der Erziehungspartnerschaft

In der Zusammenarbeit mit den Eltern ist mir ein regelmäßiger Austausch besonders

wichtig. Eltern sind für mich direkter Ansprechpartner, wenn es darum geht, optimale

Entwicklungsbedingungen für ihr Kind zu schaffen, in deren Mittelpunkt die

Förderung der kindlichen Entwicklung und die Sicherstellung des Wohls des Kindes

stehen. Für das Gelingen einer guten Zusammenarbeit sind Offenheit, Vertrauen und

das Einhalten von Absprachen unerlässlich.

Kurze Infos über den Alltagsablauf erfolgen regelmäßig durch

Tür-und-Angel-Gespräche. Mir ist wichtig von bedeutsamen Ereignissen informiert

zu werden (unruhige Nacht, erlebnisreiches Wochenende, eine Erkrankung o.ä.)

Ich biete den Eltern jährlich Entwicklungsgespräche an, in denen ich mit den Eltern

über die von mir dokumentierten Beobachtungen zur Entwicklung ihres Kindes

spreche.

Die bewusste Entscheidung für eine kleinere Kindergruppe lässt mir mehr Zeit und

Möglichkeiten einen wirklich intensiven Austausch mit den Eltern zu pflegen.

Verschwiegenheit ist dabei für mich selbstverständlich. Ebenso bin ich für

konstruktive Kritik jederzeit offen.

Routine im Tagesablauf – für kleine Kinder besonders wichtig

● Unser gemeinsamer Alltag startet morgens ab 8.00 Uhr. Ankommen,

Begrüßung, Freispiel

● Ab 8.30 Uhr wird das gemeinsame Frühstück vorbereitet und gefrühstückt.

● Ca ab 9:15 Uhr ist Spielzeit. Freispiel, Angebote, Garten

● Ab 10:30 Uhr wird alles für das gemeinsame Mittagessen vorbereitet. Die

Kinder werden hierbei mit einbezogen und dürfen helfen.

● Um ca 11:15 Uhr wird zusammen zu Mittag gegessen.

● Kinder, die über Mittag bleiben, werden nach dem Mittagessen zum

Mittagschlaf in den Schlaf begleitet.

● Bei 25 Stunden Betreuungszeit ist um 12 Uhr Abholzeit und bei 35 Stunden

ist die Abholzeit um 14 Uhr

● Grundsätzlich gibt ein strukturierter T agesablauf den Kindern Sicherheit


Die Entwicklung des Kindes wird dokumentiert

Das Kinderbildungsgesetz besagt, dass die Entwicklung des Kindes beobachtet und

regelmäßig dokumentiert werden soll. Ich dokumentiere die Entwicklung der Kinder

in Form eines Portfolios.

Jedes Kind hat seinen eigenen Portfolio Ordner. Hier werden Entwicklungsschritte,

besondere Anlässe wie Geburtstage, Feste sowie Meilensteine dokumentiert.

Diese Portfolios sind Eigentum des Kindes und können auf Wunsch eingesehen

werden